Spaß, Begeisterung, Leidenschaft, Humor und Freude am Singen
neuer Chorliteratur prägten den Workshop „Deutschsprachige Popmusik im Laienchor“ mit Prof. André Schmidt (Hochschule für Musik Weimar/Thüringen). Dazu hatte der Solmser Sängerbund (SSB), der innovative Dachverband von 91 Mitgliedsvereinen, in die Mehrzweckhalle Krofdorf-Gleiberg eingeladen und beschritt neue Wege. Der 2. Präsident, Felix Altenheimer (Dutenhofen), konnte über 160 Sängerinnen und Sänger, Mitglieder des Musikausschusses und Chorleiter zu diesem besonderen Event begrüßen.
Prof. Schmidt engagiert sich seit 1984 in der Laienchorbewegung und ist der einzige Hochschul-Professor in Thüringen, der einen Chor („seinen“ Volkschor Kromsdorf) leitet. Locker, leicht und humorvoll führte Prof. Schmidt sympathisch durch den Workshop und gewann die Herzen der Sangesfreunde. Der Funke sprang von Anfang an auf den großen Workshop-Chor über. Nach der Sprechübung mit dem Text „Ach, so ein schöner Morgen, ach so ganz ohne Sorgen, fröhlich beginnt er mit Musik“ wurde diese Aussage auch gleich gesungen und mit Bewegung, Schwung und Gestik umgesetzt.
Der Kontakt zu Prof. Schmidt war über Bundeschorleiter Kurt Stiem zustande gekommen – ein Glücksgriff wie sich herausstellte. „Wir wollen das Repertoire im Laienchor auffrischen. Die Idee des Workshops ist, deutsche Rock- und Popmusik für den Laienchor zu machen. Dies ist eine große Herausforderung für die Sängerinnen und Sänger, weil sich die Rhythmik im der Rock- und Popmusik von der traditionellen Chormusik unterscheidet. Es ist fantastisch, dass der Workshop so viel Interesse gefunden hat. Mit modernster Probenmethodik und stilgerechter Stimmbildung wird der Zugang zu dieser Musik erleichtert. Damit werden den Chören für ihre eigene Arbeit hilfreiche Impulse gegeben. Wir haben heute hier sehr viel Sängerpotential“, erläuterte Prof. Schmidt. Mit der Hymne der „Ost-Rockmusik“ der Gruppe Renft „Wer die Rose ehrt“ (Arrangement André Schmidt) startete der „große Chor“ in den Workshop. Die Teilnehmer hatten einen Altersdurchschnitt von etwas über 50 Jahren, darunter waren auch einige junge Stimmen.
„Die Rock- und Popmusik ist ganz anders gestrickt als ein Bach-Choral“, konstatierte Schmidt. Der 160köpfige Chor bot eine große Klangfülle. Auch das „Voneinander lernen“ stand im Mittelpunkt. So sangen z.B. die Bässe zusammen mit dem Alt die Bassstimme und der Sopran und die Tenöre gemeinsam die Tenorstimme. Als weitere Pop-Musik-Stücke wurden unter anderem „Wie weit ist es bis zum Ende dieser Welt“ (Musik Ute Freudenberg, Satz André Schmidt), „Griechischer Wein“ (Udo Jürgens) und „Butterfly (Danyel Garard) eingeübt. „Es ist als Chorleiter besser, die Leute mal Lachen zu lassen, wenn sie falsch gesungen haben. Es gibt Grund genug, Witze über den Chor zu machen“, regte Schmidt ein.
Die Mittagspause bot eine gute Gelegenheit zum Gedankenaustausch und sich kennen zu lernen. Der Workshop war für die Teilnehmer aus den Gesangvereinen eine große Bereicherung. Die Anregungen und Erfahrungen während des Workshops werden positiv in die Arbeit der Chöre vor Ort einfließen und die Sängerinnen und Sänger beflügeln auch mal Neues zu wagen. Denn: „Deutschsprachige populäre und ebenso internationale Popmusik im Chor zu präsentieren erzeugt neue Motivation beim Sänger und beim Zuhörer“, so Bundeschorleiter Kurt Stiem.
Einen großen Dank an Klaus Waldschmidt für die Fotos und den Bericht