Preisträger und Jubilare des SSB waren in Naunheim zu Gast
Die Kultur- und Sporthalle in Naunheim stand am Samstagnachmittag ganz im Zeichen des Chorgesangs. Der Solmser Sängerbund (SSB) hatte dorthin zu seiner Jubilarehrung eingeladen, deren musikalischen Rahmen das Preisträgerkonzert des Chorpreises Lahn-Dill bildete. Gastgeber war mit dem Frauenchor Cantemus Naunheim traditionell der Sieger des Wettbewerbs, der im April beim Kritik- und Beratungssingen des SSB in der Mehrzweckhalle in Brandoberndorf ausgetragen wurde.
Vorstandsmitglied Michael Watz, der auch die Moderation des klangvollen Nachmittags übernahm, hieß in seiner Eröffnung auch Wetzlars Kulturdezernent Jörg Kratkey, die Bundestagsabgeordnete Dagmar Schmidt, SPD und den stellvertretenden Ortsvorsteher Winfried Jung willkommen. Renate Wagner, Vorsitzende der Naunheimer Sängerinnen, zeigte sich in ihrem Grußwort stolz auf die Leistung ihres Vereines und Kratkey, dem Chorgesang von Kindheit an verbunden, hob dessen Stellenwert für die Gesellschaft hervor und dankte dem Sängerbund für sein organisatorisches Wirken, das seit 1890 die Leistungsfähigkeit der Chöre und den Gemeinschaftssinn fördert. Immerhin waren es zu Jahresbeginn 90 Mitgliedsvereine, mit 124 Chorformationen, in denen 2869 Sängerinnen und Sänger aller Generationen mit 61 Chorleitern tätig sind und dem kulturellen Leben im Altkreis Wetzlar und darüber hinaus – von Staufenberg bis Leun und von Bischoffen bis Waldsolms – ein musikalisches Rückgrat geben. „Ich freue mich, dass es in Naunheim mit dem Frauenchor, dem Gesangverein ‚Lahngruß‘ und den ‚Voices‘ noch drei Chöre gibt, die ein fester Bestandteil unserer Vereinsgemeinschaft sind“, so Winfried Jung und wünschte sich wie alle Laudatoren des Nachmittags, dass die lange Tradition des Chorgesangs noch lange fortbesteht.
Zu den vielen Höhepunkten des Nachmittags gehörte denn auch die Verleihung des Chorpreises Lahn-Dill, der aus dem ehemaligen Hugo Lotz-Gedächtnissingen erwuchs, dessen Preise der langjährige Mäzen des SSB, Prof. Dr. Dr. h.c. Erwin Kuntz stiftete, der 2017 verstarb. Wertungsrichterin Linda Horowitz hatte den Naunheimerinnen für ihre Vorträge unter der Leitung von Christoph Hilfrich mit 1,37 Gesamtpunkten die beste Benotung gegeben. Den zweiten Preis heimste der MGV 1877 Dutenhofen, dirigiert von Hubert Kleinmichel mit 1,46 nur knapp dahinter ein und auch die 1,51 für den Frauenchor Cantabile Kraftsolms um Sabine Hadzik war kein allzu großer Unterschied. Hier zeigte sich die Leistungsstärke der Chöre im SSB sehr deutlich und auch der Madrigalchor Berghausen mit Holger Hedrich an der Spitze als vierter Teilnehmer lag mit einer 1,66 noch weit unter einer Zwei. Die Sängerinnen aus Naunheim und Kraftsolms bekamen für ihre hervorragenden Liedbeiträge auch am Samstag wieder viel Applaus.
Dass unter dem SSB-Motto „Wir bringen Stimmen zusammen – komm, hör zu, mach mit!“ ein großes Potential guter Stimmen schon seit Jahrzehnten seiner Lieblingsfreizeitbeschäftigung nachgeht, unterstrich der wahre Ehrungsmarathon, den die Vorstandsmitglieder im Wechsel durchführten und launige Worte in Prosa oder Reimform fanden. Manuel Groh ehrte für 25 Jahre Monika Scherer, Michaela Breithaupt, Petra Rühl, Brigitte Licher, Peter Janz, Monika Tippmann, Cornelia Schmerer, Ilse Schäfer und Wolfgang Kassner.
Michael Watz zeichnete für 40 Jahre Margot Kornatz, Josef Schnaubelt, Christa Grandt, Elke Kinzenbach, Simone Diehl, Karin Groh, Elvire Lautz, Irmtraud Bergmann, Jutta Waldschmidt, Renate Bernhardt, Herbert Mulch, Hartmut Jacksteit, Renate Bangel, Marlies Schmidt, Heidrun Wallbott, Udo Frischholz, Petra Sack, Georg Kesl, Hilde Luh, Horst Taufer und Ulrike Becker aus.
Margit Würz ehrte für 50 Jahre Werner Bepler, Hilde Frey, Reiner Keller, Jürgen Kleinmichel, Lothar Biek, Gretel Theiß, Eveline Krimmel, Wolfgang Hammer, Marianne Hantke, Horst Johannes, Edeltraudt Pausch, Karl Fiedler, Gerhard Mattern, Gerhard Müller, Herbert Jakob, Helmut Komma, Hedwig Bill, Meike Karen, Anita Kühn, Norbert Kreker und Eberhard Gabi.
Angela Sturm übernahm die 55 Jahre mit Manfred Schütz, Ernst Schnorr, Helgard Fischer, Hans-Georg Wolf, Heinz Adam, Albrecht Bernhardt, Marion Übelacker, Renate Zeuke, Sophie Götz, Eduard Zeuke, Elfriede Müller, Marlies Müller, Marianne Hedderich, Erwin Reuter, Ingrid Hofmann, Anna Luise Meyer, Inge Süß und Bernd Hofmann.
Ehrenpräsident Günther Neidull ehrte die Aktiven für 60 Jahre Annegret D’Angelo, Jürgen Hahn, Siegfried Hammel, Herwig Tuma, Klaus Bergmann, Heinz Gerlach, Doris Herget, Günter Reinemann, Hans-Dieter Schneider, Margot Dietz, Adolf Schreiber, Otto Schlierbach, Friedhelm Agel, Ulrich Loh und Roswitha Pobel sowie für 65 Jahre Willi Schneider, Inge Christ, Willi Medebach, Bruno Müller, Werner Weber, Lothar Göbel, Rudolf Rühl, Hans Herzog, Werner Bepler, Christa Ache, Heinz Jakob, Hiltrud Hartmann, Margret Martin, Erwin Leib, Joseph Jung, Helga Wiesner, Erna Bender, Gretel Schäfer, Thea Schneider, Toni Sattler, Heinrich Neumann und Roswitha Mohr.
Standing Ovations gab es für Gisela Dietrich, Hans Rech, Reintraud Führich, Günter Brück und Gerhard Droß, die Michael Watz für 70 Jahre ehrte, und Waltraud Krimmel, die seit 75 Jahren im Chor singt.
Abschließend zeichnete Neidull noch langjährige Chorleiter aus. Zum einen den Autodidakten Helmut Wolf, der seit 40 Jahren in Schöffengrund tätig ist und zum anderen den hoch dekorierten Chordirektor FZB und IZV Peter-Ferdinand Schönborn, der auch als Solist tätig ist und seit 25 Jahren Chöre – derzeit mehr als zehn Formationen – leitet.
Außerdem wurde in diesem Rahmen auch der Erlös des letztjährigen Benefizkonzerts in der Hospitalkirche übergeben. Je 600 Euro nahmen Monika Stumpf, Geschäftsführerin der Hosiz Mittelhessen gGmbH, und Pfarrer Dr. Siegfried Meier für den Erhalt der Hospitalkirche entgegen.
Bericht von Heike Pöllmitz, WNZ