Solmser Sängerbund gut aufgestellt
Der Solmser Sängerbund konnte in seiner Bundesversammlung, die am Samstagnachmittag in der Niederbieler Mehrzweckhalle stattfand, nicht nur deutlich machen, dass die heimische Chorszene wieder Wind unter den Flügeln hat, sondern auch, dass sich hier junge Leute für die Vorstandsarbeit finden. Dies vor allem durch die neue Struktur im Präsidium, die keine Ämter mehr festlegt, sondern Aufgaben verteilt, die auf mehr Schultern verteilt werden. „Wir haben eine wunderbare Zusammenarbeit, die richtig Spaß macht und uns voran bringt“, so Felix Altenheimer, der für Organisation und Vernetzung verantwortlich ist.
Im Rahmen eines wahren Wahlmarathons wurde Manuel Groh zum Nachfolger von Margit Würz gewählt, die nach 25 Jahren in den verdienten Ruhestand verabschiedet wurde. Rechnungswesen und Mitgliederverwaltung waren ihr Spezialgebiet. „Margit ist gefühlt schon immer dabei, hat unseren Sängerbund nach außen dargestellt und wir danken Dir für alles, was Du für den SSB getan hast“, so Anja Fay, SSB-Kontakt und für die Öffentlichkeitsarbeit, Homepage und alles Schriftliche zuständig. „Ich war immer mit Herzblut dabei, aber im Zuge fortgeschrittener Jugend, muss man auch mal den jüngeren Leuten eine Chance geben“, so Würz in ihrem ganz eigenen Humor. Verabschiedet wurde auch Beisitzer Michael Watz, der vor sechs Jahren die Jugendarbeit übernahm. „Michael braucht eine Pause, weil in seinem Verein viel Arbeit auf ihn zukommt, aber: Bitte komm zurück“, so Altenheimer. In das bisherige Beisitzeramt von Manuel Groh wurde Anke Schneider aus Niederbiel gewählt – für Watz wurde kein Nachfolger aus der Versammlung gefunden. Die restlichen Ämter des geschäftsführenden Vorstands, zu dem auch Bundeschorleiter Christoph Hilfrich gehört, wurde wieder gewählt und auch bei den Beisitzern blieb mit Ursula Claudi, Angela Sturm und Christiane Wack alles beim Alten. Die Mitglieder des Musikausschusses, Matthias Schulze, Holger Hedrich, Heidrun Schwarz-Sauerbier und Jörg Rainer Becker wurden ebenfalls wieder gewählt.
Weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt war der einstimmige Beschluss der Änderung der Wettbewerbsbedingungen zu den Bundessingen. Das Leistungssingen findet alle zwei Jahre statt, der Chorpreis Lahn-Dill und das Beratungssingen jährlich. Im Wesentlichen ging es dabei, so Christoph Hilfrich in seinem Jahresbericht, um die Leistungsbewertung, in der nun die Bewertung der technischen und künstlerischen Ausführung, jeweils auf einer Skala von 1 bis 25 Punkten erfolgt. Aus der Gesamtsumme der vom Wertungsrichter vergebenen Punkte, ergibt sich eine Durchschnittspunktzahl, aus der sich das Prädikat ergibt: Mit hervorragendem Erfolg teilgenommen 22 bis 25 Punkte, mit sehr gutem Erfolg teilgenommen 19 bis 21,9 Punkte, mit gutem Erfolg teilgenommen 16 bis 18,9 Punkte, mit Erfolg teilgenommen 12 bis 15,9 Punkte, teilgenommen 1 bis 11,9 Punkte. Außerdem sollen die Pflichtstücke circa ein Jahr zuvor bekannt gegeben werden, um mehr Zeit für die Vorbereitung zu geben.
Sehr zufrieden zeigten sich Präsidium und Musikausschuss mit der Entwicklung im vergangenen Jahr. Nach der Erleichterung der Pandemiebestimmungen konnten die Chöre ihre Tätigkeit wieder unter normalen Bedingungen aufnehmen. Alle geplanten Veranstaltungen des SSB von der Bundesversammlung, über das Bundessingen und das Preisträgerkonzert mit Jubilarehrung, bis zum Benefizkonzert konnten sehr erfolgreich stattfinden. Ursula Claudi bedauerte in ihrer Statistik, dass mittlerweile zehn der insgesamt 86 Mitgliedsvereine mit dreizehn Chorformationen inaktiv sind. So singen in 45 gemischten Chören, 38 Männer- , 27 Frauen-, drei Jugend- und neun Kinderchören insgesamt 2216 Sängerinnen und Sänger. Davon sind 1174 Frauen, 865 Männer und 177 Kinder und Jugendliche. Beim deutlichen Rückgang von 352 Aktiven sind die 201 Männer besonders auffallend. Abschließend wurden die Termine für das Bundessingen am 3. Juni in der Ulmtalhalle und das Benefizkonzert am 15. Oktober bekannt gegeben. Felix Altenheimer berichtete von einer sehr guten Zusammenarbeit mit dem Hessischen Sängerbund und der Landesmusikjugend, die eine starke Vertretung der Interessen der Chöre ermöglichen.
Interessant für alle Vereine: Auf Anregung von Michael Horstmann vom aufgelösten Männergesangverein Aßlar, der mehr als 800 Notensätze weiter geben möchte, wird Anja Fay demnächst eine Liste der vorhandenen Chorliteratur auf der Homepage veröffentlichen und auch weitere Vereine können hier ihre Notenschränke öffnen.